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Körper entgiften: Warum eine Entgiftungskur für dich sinnvoll sein kann

Den Körper entgiften – Wie eine Entgiftungskur dir helfen kann | Foto: Engin Akyurt, unsplash.com
Den Körper entgiften – Mit einer Entgiftungskur | Foto: Engin Akyurt, unsplash.com
Sicher ist dir der Begriff „Detox“ schon öfter über den Weg gelaufen. Was früher Entgiftung hieß, wird heutzutage meist als „Detox“ bezeichnet. Der englische Begriff ist die Abkürzung für „Detoxification“, was nichts anderes heißt als Entgiftung.

Inhalt

Was bedeutet „den Körper entgiften“?

Das Ziel einer Entgiftung des Körpers ist, sogenannte Schlacken loszuwerden. Diese Schlacken haben sich meist über Jahre auf Zell- und Zwischenzellebene im Körper angereichert. Warum sich eine Ausleitung von Giftstoffen durchaus positiv auf die Gesundheit auswirken kann, erfährst du in diesem Beitrag.

Entgiftung des Körpers: Unnötig oder empfehlenswert?

Viele Mediziner und Ernährungswissenschaftler vertreten die Meinung, dass der Körper auf ganz natürliche Weise in der Lage sei, sich ausreichend selbst zu entgiften – sprich etwaige Gifte aus dem Körper zu leiten und auf diese Weise unschädlich zu machen. Dieser Vorgang geschähe über die bekannten Entgiftungsorgane wie Leber, Galle, Niere, Haut, Darm und Lungen. Aus diesem Grund sei ein Entgiften über zusätzliche Hilfsmittel nicht notwendig.*

Wenn Entgiftung aber auch bedeuten kann, die eigene Ernährungsweise zu optimieren und sich mehr zu bewegen, sollten Ärzte und Ernährungsberater dieses Konzept unterstützen und nicht als überflüssig abtun.

Wir möchten dir mit diesem Beitrag einige Aspekte der Entgiftung zeigen und dich motivieren, deine Gesundheit wieder selbst in die Hand zu nehmen.

10 Gründe, die für eine Entgiftung des Körpers sprechen

Eine Entgiftung kann folgende Vorteile für dich bieten:

  1. Verbesserung des Hautbildes
  2. Belebung der Verdauung
  3. Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  4. Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit
  5. Verbesserung des Schlafverhaltens
  6. Verringerung (chronischer) Schmerzen
  7. Stärkung der Immunabwehr
  8. Balance des Hormonsystems
  9. Verringerung chronisch-entzündlicher Vorgänge im Körper
  10. Verbesserung des Gesundheitszustandes (Profilaxe)
Engin Akyurt / unsplash.com
Anzeichen einer Vergiftung: Blässe und Antriebslosigkeit | Foto: Engin Akyurt, unsplash.com

Wodurch entstehen Schlacken in meinem Körper?

Jeder kennt es: Wir sitzen viel, bewegen uns wenig, essen ungesund, machen wenig bis keinen Sport, haben viel Stress und nie Zeit. Der Alltagstrott hat uns fest im Griff. Neben einer ungesunden Lebens- und Ernährungsweise kommt häufig noch der Konsum von Alltagsgiften wie Tabak, Kaffee, Alkohol oder Medikamente hinzu.

Auf diese Weise haben allerlei Giftstoffe die Möglichkeit, sich im Körper über Jahre hinweg anzureichern und es sich so richtig gemütlich zu machen. Chemische Rückstände in Textilien, Möbel und Kosmetik kommen noch hinzu. Wir legen ein nicht unerhebliches Depot an unterschiedlichen Giftstoffen im Körper an.

Warum den Körper entgiften?

Der Mensch an der Spitze der Nahrungskette: Mit zunehmender Industrialisierung sind wir im Alltag einem wachsenden Cocktail körperfremder Stoffe ausgesetzt. Zum einen haben die Umweltbelastungen zugenommen, zum anderen nehmen wir täglich Stoffe aus zum Teil hoch verarbeiteter Nahrung und aus kosmetischen Produkten zu uns.

Die Wirkung dieser Fremdstoffe auf unseren Organismus ist oft ungeklärt oder nur unzureichend erforscht. Aufgrund fehlender Aktivierung der Selbstentgiftung z.B. durch unzureichende Bewegung, entstehen oft chronische Entzündungszustände im Körper, die die Immunabwehr nachhaltig stören können. Der Körper ist bei der Fülle an Schlacken dann nicht mehr in der Lage, diese rückstandslos auszuscheiden.

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Entgiftung: Welche Rolle spielt mein Immunsystem dabei?

Das Immunsystem eines mit Fremdstoffen belasteten Organismus wird durch chronische Entzündungsvorgänge zusehends geschwächt. Der Körper verliert nach und nach seine sogenannte Immuntoleranz. Das Immunsystem kann sich dabei gegen sich selbst und gegen Stoffe richten, die der Körper zuvor toleriert hat. Das zeigt sich häufig in Form von Lebensmittelunverträglichkeiten gegenüber bestimmter Bestandteile wie Gluten, Fruktose, Laktose oder Histamin. Erste Anzeichen einer solchen Lebensmittelintoleranz können zum Beispiel Hautreizungen oder juckende Hautstellen sein. Mit Hilfe von Labortests kannst Du diesen Unverträglichkeiten auf die Spur kommen.

Glutenunverträglichkeit
Glutenunverträglichkeit durch chronische Entzündungszustände | Foto: Beth MacDonald, unsplash.com

Welche Gifte gibt es und wo kommen diese vor?

Im Laufe des Lebens kommen wir mit allerhand Giften in Berührung. Die Schwere einer individuellen Vergiftungsbiografie kann sich erheblich unterscheiden. Sie ist abhängig von Beruf, Wohnort, Alter, Ernährungsweise und Lebensstil. Noch bis in die späten 90er Jahre hinein wurde zum Beispiel das quecksilberhaltige Amalgam für Zahnfüllungen verwendet. Bleisetzern wurde das Trinken von Milch empfohlen – zur besseren Bindung und Ausscheidung des aufgenommenen Bleis (nach Anfassen der Bleiletter). Zum Glück wurden in den letzten Jahrzehnten viele Quellen von potentiell schädlichen Giften in der Umwelt und in der Arbeitswelt deutlich reduziert.

Quellen und Vorkommen von Giften

Einige der hier aufgelisteten Stoffe können aufgrund ihrer chemischen oder physikalischen Beschaffenheit die sogenannte Blut-Hirn-Schranke passieren und lagern sich auf diese Weise im Fettgewebe des Gehirns ab. Die Anreicherung dieser Stoffe steht im Verdacht, das Risiko folgender Krankheiten zu fördern oder diese gar auszulösen: Alzheimer, Arthritis, Parkinson, Depression, Migräne, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Herzinfarkt, Allergien, Asthma. Schlanke Menschen neigen eher zu neurologischen Erkrankungen, da sich Giftstoffe vermehrt im Fettgewebe des Gehirns anreichern. 

Gift
Vorkommen
Amalgam
Zahnfüllungen
Farbstoffe, Konservierungsstoffe (z.B. Bronopol, Acrylamid)
industriell hergestellte Lebensmittel (z.B. Wurstwaren, Chips, Pommes)
künstliche Duftstoffe, Aluminiumsalze, Mikroplastik
Kosmetikprodukte wie Deos, Duschgel, Cremes
Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Cadmium, Arsen & Mikroplastik
Fischarten wie Thunfisch, Hai, Makrele, Aal, Steinbeißer, Heilbutt, Hecht oder Seeteufel
Wirkverstärker (sog. Adjuvantien) wie Aluminiumsalze, MPL, QS21, etc.
Impfstoffe
Blei, Kupfer, Eisen
Wasserleitungen
Pestizide (Insektizide, Fungizide, Herbizide)
Landwirtschaftliche Erzeugnisse
Füll- und Zusatzstoffe wie z.B. Titandioxid
Medikamente
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Stickoxide
Kraftstoffverbrennung
Feinstaub
Bremsen- und Reifenabrieb
Schimmelpilze
Pflanzliche Lebensmittel wie Getreide, Trockenfrüchte, Nüsse, Gewürze etc.
Nano-Beschichtungen wie Teflon
Anti-Haft-Beschichtungen von Pfannen und Backformen
chemische Rückstände wie Bleichmittel, Farbstoffe etc.
Kleidung und Möbel
acetonhaltige Lösungsmittel
Farben, Lacke, Nagellackentferner
Weichmacher wie Bisphenol A
Plastikbehälter und -flaschen

Titandioxid in Lebensmitteln (E171)

Gerade das recht aktuelle Beispiel Titandioxid zeigt, dass es viele Jahre dauern kann, bis ein Stoff wegen seiner krebserregenden Wirkung auf den Organismus wieder vom Markt genommen wird. Verbote treten leider erst äußerst zeitverzögert in Kraft, was zum einen am Desinteresse zur Aufklärung auf Seiten der Konzerne liegt, zum anderen an der Trägheit von Prüfbehörden und Gesetzgebern. 

Titandioxid kommt zum Beispiel in Kaugummi, Süßigkeiten, aber auch in Mozzarella oder Salatsoßen als Farbpigment zum Einsatz. Es kann lange im Körper verbleiben und sich im Gewebe ablagern – so die Aussage des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR). Auch in Cremes oder Zahnpasta ist dieser Stoff enthalten. Titandioxid kann, nach neuester Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), vermutlich auch das Erbgut schädigen. 

Weitere Informationen zum Verbot von Titandioxid auf der BUND-Webseite 

Die Dosis macht das Gift – oder wie war das?

Die Toleranzen gegenüber Giftstoffen sind sehr individuell. Das ist abhängig von der Art und Schwere der Vergiftung, vom Anteil des eigenen Fettgewebes und der Leistungsfähigkeit der Entgiftungsorgane.

Wusstest Du, dass es auch schlechte Entgifter gibt? Tatsächlich ist die Fähigkeit zur Entgiftung in unseren Genen festgeschrieben. Genetische Variationen in den Schlüsselenzymen sind für die herabgesetzte Entgiftungsfähigkeit verantwortlich.

Vergiftungen als Ursache von chronischen Krankheiten: Was ist dran?

Bei Vergiftungen können sich unterschiedliche chronische Erkrankungszustände entwickeln. Da die Symptome oft diffus und nicht eindeutig sind, wird eine Vergiftung recht selten als Ursache in Betracht gezogen.

Folgende Symptome können im Zusammenhang mit einer Vergiftung stehen:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Hautveränderungen
  • Schmerzerkrankungen
  • Stimmungsschwankungen

Gardolinium

Das bei der MRT-Diagnostik intravenös verabreichte gardolinumhaltige Kontrastmittel hinterlässt zum Teil Rückstände in Form von Gardoliniumionen. Häufige Symptome einer Gardoliniumvergiftung können sein: (Muskel-)schmerzen, HNO-Symptome, Tinnitus, allgemeine Benommenheit, Schwindel, Hautveränderungen, gestörtes Immunsystem und verstärkte Infektanfälligkeit. Warum nur relativ wenige Patienten von einer Vergiftung mit Gardolinium betroffen sind, kann leider nicht abschließend geklärt werden. Durch Urinproben kann jedoch nachgewiesen werden, dass Gardoliniumionen im Körper der Betroffenen auch über einen längeren Zeitraum verbleiben können.

Die Schwere der Vergiftung ist abhängig von der verabreichten Menge, von der Häufigkeit der Anwendung, von der Art des Kontrastmittels, von der individuellen Vorbelastung und der Leistung der Ausscheidungsorgane. Eine Ausleitung wird mittels schwermetallbindenden Medikamenten, sogenannten Chelatbildnern, vorgenommen.

Wie vermeide ich die Aufnahme von Giftstoffen?

Ganz einfach: Setze dich so wenigen giftigen Fremdstoffen wie möglich aus. Mit einer natürlichen Ernährung aus unverarbeiteten Lebensmitteln (Gemüse, Obst, Fleisch in Bio-Qualität) kannst du schon die Basis zu einem gesünderen, giftarmen Leben schaffen. Achte darauf, dass deine Entgiftungsorgane ungestört und optimal arbeiten können. Trinke ausreichend Wasser, wenig schwarzen Tee oder Kaffee — verzichte auch auf zuckerhaltige Getränke, Alkohol und Tabak. Bewege Dich häufig an der frischen Luft, atme tief und bewusst (z.B. nach der Wim-Hof-Methode), schwitze auch mal (Sport, Sauna). Schaffe die Voraussetzungen, dass dein Körper gut „arbeiten“ kann.

Foto: Vitalii Pavlyshynets / unsplash.com
Mit einer natürlichen Ernährung schaffst Du die Basis zu einem gesünderen Leben | Foto: Vitalii Pavlyshynets / unsplash.com

Als nächstes bedürfen deine Kosmetikprodukte und deine Haushaltsmittel einer näheren Betrachtung. Je natürlicher diese sind, desto besser. Verwende möglichst biologisch abbaubare Produkte: Tausche Duschgel und Shampoo zum Beispiel mit einer Körper- und Haarseife. Die Umstellung gelingt schneller als du denkst. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase bemerkst du den Unterschied auch im Portemonnaie. Versuche auch auf Parfum und Deo zu verzichten. Auch hier gibt es tolle, natürliche Alternativen.

Wie entgifte ich meinen Körper richtig?

Eine Entgiftung geschieht in den meisten Fällen mit Hilfe einer zeitlich begrenzten Fastenkur oder einer umfassenden Ernährungsumstellung auf lange Sicht. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du deinen Körper entgiften kannst. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen einer vorbeugenden Entgiftungskur und dem professionellen Ausleiten von Giftstoffen wie z.B. Amalgam oder Quecksilber. Denn hier besteht durch Mobilisierung der Gifte die Gefahr einer Rückvergiftung. Wenn Du testen möchtest, ob sich Schwermetalle im Körper befinden, kommst Du um einen sogenannten Urin-Provokationstest mit Chelatbildnern nicht herum. Nur ein solcher Test ist in der Lage, den Grad einer Schwermetallbelastung zu bestimmen. In der Regel bieten Heilpraktiker oder Umweltmediziner einen solchen Test an.

Über allem steht natürlich immer die Prävention: Statt Couch besser mal einen ausgedehnten Spaziergang in der Natur. Dieser mobilisiert Giftstoffe, die du ganz natürlich über deine Haut und Lunge ausscheidest.

Mit einer möglichst pflanzen- und ballaststoffreichen Ernährung (regional und biologisch) und ausreichend Bewegung reduzierst du Schlacken und beugst erneuter Vergiftung vor. Während der Entgiftung solltest du auf Lebensmittel wie Fleisch und andere komplexe Produkte tierischen Ursprungs verzichten. Diese benötigen zur Verwertung zu viel Energie, die du besser für die Entgiftungsvorgänge einsetzt.

Wer hilft mir bei der Entgiftung?

Mit unserem Artikel können wir natürlich keine fundierte Entgiftungsanleitung ersetzen. Aus dem Grund empfehlen wir, sich einen Profi auf diesem Gebiet zu suchen. Das können zum einen Ernährungsberater, Heilpraktiker oder auch Ernährungs- und Umweltmediziner sein. Sie können dir einen individuell abgestimmten Plan erstellen und nützliche Tipps und Impulse liefern, die zu einer erfolgreichen Entgiftung beitragen.

Ich hoffe, ich konnte Dir einen ausgewogenen Überblick über die unterschiedlichen Arten der Entgiftung deines Körpers geben.

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Jan Wagner

Jan ist Inhaber von holisto.de, Fotograf und führt seine eigene Designagentur. Aus privatem Interesse beschäftigt er sich mit ganzheitlichen Themen rund um Gesundheit, Medizin und Landwirtschaft.

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